Kirchenkonzert mit Projektchor in Pielenhofen

29.04.2023

Kirchenkonzert mit Projektchor

Ein derartiges Konzert hat die altehrwürdige Klosterkirche in Pielenhofen noch nie erlebt. Dargeboten von 47 Sängerinnen und Sängern  brandeten Georg Friedrich Händels „Halleluja“  aus dem „Messias“ und Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ aus der 9. Sinfonie mit Wucht durch das barocke Gotteshaus. Der Chor bildete eine harmonische Einheit mit dem 51-köpfigen Jugendblasorchester Pettendorf. Dessen Dirigent Gelsomino Rocco hatte das gesamte Ensemble in viermonatiger Probenarbeit auf ein Leistungsniveau gebracht, das man bei Hobbymusikern nicht vermuten würde.  So ließen die rund 450 Zuhörer am Samstag, den 29. April, am Ende des Kirchenkonzerts des Musikvereins Pettendorf ihrer Begeisterung freien Lauf.

Bereits Ende Dezember hatte man begonnen, in Pettendorf und Umgebung Sängerinnen und Sänger für einen Projektchor zu suchen. Ende Januar startete die erste Probe. Der ehrgeizige Anspruch dieses einmaligen Projekts lautete, einen Streifzug durch etwa 300 Jahre Musikgeschichte mit dem Schwerpunkt sakrale Werke in einen Konzertabend zu packen. Genau die perfekte Herausforderung für Gelsomino Rocco, studierter Dirigent und Pianist, früherer musikalischer Leiter an der Semperoper in Dresden und stellvertretender Chefdirigent des Polizeiorchesters Bayern.

Als Thomas Schweiger, der Vorsitzendes des Musikvereins Pettendorf, die Gäste begrüßte, waren nicht nur alle Kirchenbänke voll besetzt. Man hatte zusätzlich viele Dutzende Stühle im Gotteshaus verteilt, dennoch musste mancher Besucher dem Konzert auf Stehplätzen lauschen.  Durch den Abend führte  eloquent, charmant und humorvoll Stefan Großmann, der die Doppelaufgabe aus Conférencier und Basssänger im Chor meisterte.

Der Einstieg in das musikalische Programm erfolgte mit dem Präludium und Choral „Nun danket alle Gott“ von Roland Kernen rein instrumental. Dann zogen die Sängerinnen und Sänger auf der eigens vor dem Altar errichteten treppenartigen Bühne ein. Mit Händels „Halleluja“ und „Blessed are they“ von Johannes Brahms erlebten die Zuhörer zwei erste Höhepunkte des Konzertabends.

Ruhiger wurde es dann bei „Höre Israel“ aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Solistin Stefanie Rocco-Jonas zog das Publikum in ihren Bann. Die ausgebildete Opern- und Konzertsängerin,  Ehefrau von Gelsomino Rocco, verzichtete auf Mikrofon und Verstärker, nutzte mit ihrer kraftvollen Sopranstimme die wunderbare Akustik der großräumigen Klosterkirche.

Nach Beethovens „Ode an die Freude“ und dem Finale aus Brahms „Symphonie Nummer 1“ war man in der musikalischen Moderne angelangt. Beim „Kyrie“ und „Agnus“ aus „The Gospel Mass“ des zeitgenössischen niederländischen Komponisten Jacob de Haan bewies der Projektchor erneut seine Versiertheit, anspruchsvolle Stücke mit Bravour zu bewältigen. Die Solistin Stefanie Rocco-Jonas brillierte danach erneut bei der Nummer „You raise me up“. Das große Finale „I will follow him“ entstammte dem Hollywood-Blockbuster „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg in ihrer Paraderolle als singende Nonne Mary Clarence. Mit stehenden Ovationen feierte das Publikum den Dirigenten, die Solistin, das Orchester und den Chor und erklatschte sich die Zugabe „Pomp and Circumstance“.

Danach füllten sich die Spendenkörbchen, die Zuhörer strömten beseelt hinaus in den endlich einmal lauen Abend. Alle waren sich einig, dass dieses Kirchenkonzert mit Projektchor kein einmaliges Projekt bleiben sollte.

Musikverein Pettendorf e.V.

Kommentare sind geschlossen.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner